Ausstattung
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WESTWERK
Pietà, 15. Jh.
Von einem Sockel mit Lichterkranz umgeben, fand die 1965 im Kunsthandel erworbene Holzskulptur aus dem 15. Jh. Aufstellung in der Südkapelle des Westwerks.
Kaiserin Theophanu († 991), die Ehefrau Kaiser Ottos II. und Mutter Ottos III., wurde wunschgemäß nach ihrem Tod in der Klosterkirche St. Pantaleon bestattet. Nach mehreren Grablegen im Südannex sowie im Chor der Kirche steht ihr Grabmal heute wieder im Westwerk. Die Ausstattung der Nordkapelle ist der griechischen Herkunft Theophanus geschuldet. Als byzantinische Prinzessin kam sie 972 in den Westen, um den Sohn Ottos des Großen zu heiraten.
Der Sarkophag aus Naxos-Marmor wurde 1965 von dem Kölner Bildhauer Sepp Hürten gestaltet. Eine umlaufende Inschrift in lateinischer Sprache gibt Auskunft über die Bedeutung Theophanus für die Kirche St. Pantaleon.
Das Relief auf der Stirnseite des Sarkophags nimmt das Motiv einer Elfenbeintafel des 10. Jh. auf, die Christus, das Herrscherpaar krönend, zeigt. Ergänzt wird dieses Motiv um die Darstellung der Kirchen Hagia Sophia und St. Pantaleon — Anfangs- und Endpunkt des Lebens der Theophanu.
Decke “Himmlisches Jerusalem”
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde im Hauptturm des Westwerks das Motiv des “Himmlischen Jerusalem” nach den Bildern der Offenbarung aufgegriffen und von dem Künstler Gerhard Kadow umgesetzt: Inmitten der Mauern mit den zwölf Toren und zwölf Türmen schwebt das Kreuz als Zeichen des ewigen Herrschers.
1997 wurde auf der Empore des Westwerks ein Lapidarium eingerichtet, in dem sich Reste der ottonischen Skulpturen vom ehemaligen Vorbau des Westwerks sowie weitere mittelalterliche Steinfragmente befinden.
LANGHAUS
Lettner mit Orgel
Der spätgotische Lettner von 1502 ist eine Stiftung des damaligen Abtes des Klosters, Johannes Lüninck. Um den Bau einer derartig aufwendigen Architektur finanzieren zu können, war ein beträchtliches Vermögen notwendig, das Lüninck, der aus einer einflussreichen, begüterten Adelsfamilie stammte, besessen zu haben scheint.
Die Architektur des Lettners besteht aus fünf Arkaden mit abschließender Brüstung, die in Fialen und Kreuzblumen endet. Die mittlere Arkade trägt das reichste Figurenprogramm. An höchster Stelle ist die Figur der Muttergottes zwischen den Figuren der Heiligen Pantaleon und Albinus, jeweils unter Baldachinen, aufgestellt.
An exponierter Stelle unterhalb der Madonna ließ Abt Lüninck sein Wappen anbringen. Es zeigt die Darstellung eines Sperlings, des Wappentieres der Familie Lüninck. und eines Krummstabs als Zeichen seiner Abtswürde.
Der Lettner stand knapp 200 Jahre etwa an dieser Stelle. Im Zuge der Barockisierung der Kirche wurde er 1696 abgebaut, um einen freien Blick auf den Hochaltar zu ermöglichen. Er wurde aber nicht, wie viele andere Lettner, zerstört, sondern an anderer Stelle, im Triumphbogen des Westwerks aufgestellt, wo er bis nach dem Zweiten Weltkrieg blieb.
Das älteste erhaltene barocke Orgelgehäuse Kölns wurde 1652 geschaffen. Nach der Versetzung des Lettners 1696 unter den Bogen des Westwerks, fand auch die Orgel dort ihren Platz. Im Zuge des Wiederaufbaus der Kirche nach dem Zweiten Weltkrieg fiel die Entscheidung für den neuen Orgelstandort in der Mitte des nun wieder im Osten platzierten Lettners. Die Installation des neuen Orgelwerkes wurde von dem Orgelbauer Johannes Klais durchgeführt.
Kruzifix
Das Relief der hl. Veronika mit dem Schweißtuch Christi im mittleren Korbbogen des Lettners leitet über zu dem darunter befindlichen Kruzifix aus dem späten 14. Jh. Es erhielt bei dem Wiederaufbau der Kirche nach dem Zweiten Weltkrieg erneut seinen Platz über dem Lettneraltar.
Schrein des hl. Albanus
Der Schrein des hl. Albanus (Albinus), dessen Gebeine einem Translationsbericht des 11. Jh. zufolge auf Veranlassung von Kaiserin Theophanu in diese Kirche gelangten, wurde um 1186 vom damaligen Abt des Klosters, Heinrich von Hürne, gestiftet.
Der kastenartige Schrein besteht aus einem Eichenholzkern, verziert mit vergoldeten Kupfertafeln, Treibarbeit, Grubenschmelzemails und steinbesetzten Täfelchen. Auf den Stirnseiten waren Christus in einem Vierpass umgeben von den Evangelisten und Albanus zwischen dem hl. Germanus und Kaiserin Theohanu dargestellt. Auf den Langseiten tragen emaillierte Säulchen Kleeblattbögen, auf denen die Namen der ursprünglich sich darunter befindlichen Heiligen der Kölner Kloster- und Stiftskirchen zu lesen sind. Die Figuren sind seit der französischen Zeit Ende des 18. Jh. verloren. Die Dachflächen zeigen auf der dem Chor zugewandten Seite Szenen aus dem Leben Jesu: Geburt, Kreuzigung (mit dem Stifter in Proskynese), Auferstehung und Himmelfahrt Christi. Auf der anderen Seite ist das Leben des hl. Albanus dargestellt: Unterweisung und Taufe, Verhör, Geißelung und Enthauptung.
Schrein des hl. Maurinus
Kalvarienberg
Das um 1520 entstandene Ölgemälde wurde im 19. Jh. erworben. Es zeigt außer der Kreuzigung im Zentrum des Bildes mehrere Szenen des Leidenswegs Jesu. Der unter dem Kreuz kniende hl. Franziskus sowie der Mönch am unteren Bildrand mit Pinsel und Palette weisen darauf hin, dass das Bild aus einem Franziskanerkloster stammt.
Epitaph
Am ersten Pfeiler der Nordseite des Mittelschiffs befindet sich das Grabdenkmal des 1639 verstorbenen Ritters Wilhelm Dietrich von den Reven. Das Relief aus Tuffstein in einem schwarzen Marmorrahmen zeigt Jesus in der Vorhölle, wie er Verdammte aus den Flammen rettet. Hinter ihm stehen die ersten Menschen, Adam und Eva, sowie Moses. Über der Hölle im oberen Teil schwebt der Teufel. Vor dem Relief liegt die stark beschädigte Figur des Verstorbenen in Rüstung. Die Inschrift darunter gibt als Todesdatum den 3. Januar 1639 an.
Muttergottes
Holzskulptur 15./16. Jh.
SÜDANNEX
Ikone des hl. Pantaleon
Altarbild an der Chorschrankenwand
2013 schuf der Künstler Thomas Jessen ein Altarbild in Öl für die neu gestaltete Taufkapelle. In sieben Tafeln zwischen goldfarbenen Stelen sind links und rechts der mittleren Tafel je drei biblische Szenen aus dem Alten und dem Neuen Testament angebracht. In der mittleren Tafel ist die Darstellung der Maria Magdalena am leeren Christusgrab noch einmal aufgenommen in Gestalt einer modernen jungen Frau, die sich kniend zu den in die Kapelle Eintretenden umwendet.
Grabmäler
Taufkapelle
NORDANNEX
Kapelle zum Hl. Josefmaria Escrivá
Am 10. August 2006 weihte der Kölner Erzbischof, Kardinal Joachim Meisner den Altar in der neugestalteten Seitenkapelle, die dem hl. Josefmaria Escrivá gewidmet ist. Im Sommer 2005 hatte Papst Benedikt XVI. die noch nicht fertiggestellte Kapelle anlässlich des Weltjugendtages in Köln besucht.
CHORUMGANG
Vortragekreuz (Albertuskreuz)
Der älteste erhaltene liturgische Gegenstand in St. Pantaleon ist das sogenannte Albertuskreuz, ein Vortragekreuz, das um 1170 entstanden ist und noch aus der alten Abtei St. Pantaleon stammt.
Es besteht aus zwei Teilen, dem Kreuz und dem Stab. Das Kreuz aus vergoldetem Kupfer ist auf der Vorderseite mit Grubenschmelz verziert. Der Corpus und der Stein am Fuß des Kreuzes waren verloren und sind bei der Restaurierung ersetzt worden. Das Rankenwerk symbolisiert das Kreuz Christi als Baum des Lebens. Auf der Rückseite ist die Majestas domini als Brustbild Christi eingraviert. Christus erscheint als Weltenrichter zwischen Alpha und Omega. An den Balkenenden befinden sich die Evangelistensymbole.
In die ebenfalls vergoldete Hülse ist eine lange Reihe von Heiligen eingraviert, deren Reliquien sich wohl darin befunden haben. Die Inschrift schließt mit den Worten Miserere mei Alberti amen“. Dieser Name – Albertus – gibt wahrscheinlich den Stifter an, einen Prior des Klosters namens Albertus, der zwischen 1167 und 1176 mehrfach Erwähnung findet.
Altarkreuz
Das bemalte Kreuz aus dem 14. Jh. aus vergoldetem Kupfer zeigt auf der Vorderseite Christus, in den Balkenenden die vier Evangelisten. Am Standfuß des Kreuzes ist die Jahreszahl 1854 angebracht, das Jahr, in dem das Kreuz von dem Kölner Stadtbaumeister Johann Peter Weyer gestiftet wurde. Bei dieser Gelegenheit war das Metall mit einem Überzug aus Naturharz versehen worden, der im Laufe der Zeit stark verkrustet war. Nach einer sorgfältigen Restaurierung sind nun selbst kleinste Details der Malschicht wieder zu erkennen: die Barthaare des Evangelisten Markus, die Zunge des Markus-Löwen und die feine Strukturierung des Lapislazuli-Hintergrundes.
Muttergottes-Reliquiar
Etwa um 1400 ist dieses vergoldete Reliquiar in Gestalt der Muttergottes mit Kind entstanden. Die Muttergottes steht auf einem Sockel, in dem Reliquien aufbewahrt wurden, die durch das Gitter zu sehen waren. Sie trägt das Kind auf der linken Hüfte. In ihrer rechten Hand hält sie ein Zepter, das aus dem 17./18. Jh. stammt. Die Weltkugel in der linken Hand des Kindes und dessen linkes Füßchen sind verloren.
Das Reliquiar gelangte durch eine Stiftung Mitte des 19. Jh. in die Pfarrgemeinde St. Pantaleon. Es soll aus der ehemaligen Benediktinerabtei St. Heribert in Deutz stammen.
Reliquien-Wandschränke