Keine der hiesigen Kirchen ist bekannter als der Kölner Dom, aber die älteste ist er nicht. Zu den ältesten romanischen Kirchen der Stadt gehört St. Pantaleon – älter ist nur St. Gereon. Das vor mehr als 1000 Jahren errichtete Gebäude wird ab März 2020 in drei Bauabschnitten umfangreich saniert. Kosten: Zwölf Millionen Euro. Aus diesem Anlass hat der Freundeskreis St. Pantaleon erstmals den Pantaleons-Preis vergeben. Die überkonfessionelle Bürgerinitiative setzt sich für den Erhalt der Kirche ein und organisiert unter anderem Orgelkonzerte, Vorträge und Führungen.
„Unsere Absicht ist, Kindern und Jugendlichen ein Gespür dafür zu geben, warum es sinnvoll ist, hier so viel Geld zu investieren“, sagte Pfarrer Volker Hildebrandt, der im Vorstand des Freundeskreises sitzt. Er übergab den mit 500 Euro dotierten Preis mit Volker Mann vom Freundeskreis St. Pantaleon an die Klasse 6 c der Kaiserin-Theophanu-Schule aus Kalk. Die Schüler hatten selbst Bildnisse der Kaiserin Theophanu gestaltet, die im 9. Jahrhundert etwa sechs Jahre lang das römisch-deutsche Reich regierte und in St. Pantaleon begraben wurde.
Im Rahmen der Preisübergabe führte Volker Hildebrandt die 30 Mädchen und Jungen durch die Kirche. Sie besuchten dabei auch die römischen Ausgrabungen unter dem Gotteshaus. „Es hat eine 1800-jährige Geschichte“, berichtete Hildebrandt. Die ehemalige Benediktinerkirche wurde auf den Resten einer römischen Villa erbaut, die in der Krypta unter dem Hochaltar liegen. Sie ist nach dem Heiligen Pantaleon benannt, der Leibarzt des oströmischen Kaisers war und als Patron der Ärzte und Hebammen gilt.
Der Freundeskreis St. Pantaleon wird den Pantaleonspreis im nächsten Jahr erneut vergeben. Schüler und Studierende sind eingeladen, schriftliche oder künstlerische Arbeiten einzureichen, die sich mit der Kirche St. Pantaleon und ihrer Geschichte befassen. (chp) www.freundeskreis-pantaleon-koeln.de
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